Das wird jetzt ein Beitrag, der muss einfach sein. Seit Tagen schleppe ich den jetzt leisen und vorher viel lauteren Groll schon mit mir herum und ich habe das dumpfe Gefühl, dass ich ihm jetzt noch einmal Raum geben muss, damit er endlich ganz geht.
Was war geschehen?
Im Rahmen unseres Urlaubes sind mein Mann und ich auch nach Hamburg gefahren. Zunächst haben wir dort meine Mutter besucht und es waren zwei tolle Tage.
Unter anderem wollte sie auch die Illustrationen sehen, die ich für "Rosi und die frechen Früchtchen" angefertigt habe - und fand sie toll. Und erklärte mir auch warum sie das so sah. Und das hatte eben auch noch andere Gründe neben dem 'Ich bin so stolz auf dich!'-Faktor, der bei Müttern wahrscheinlich immer mit hineinspielt.
Als ich nach einem langen Morgenspaziergang die Eingebung hatte, die Bilder noch zu untertiteln, war sie immer noch an meiner Seite, fand die Zeichnungen immer noch toll und die Idee großartig.
Nach den zwei Tagen mit Muttern kam der Brunch mit meiner Schwester und ihrem Gatten. Ich hatte die Illustrationen auf meinem Smartphone und während des Gespräches, das an der Oberfläche eigentlich soweit ganz okay war, zeigte ich sie ihr. Meine Schwester sah sich die Bilder lange an, sagte dann, dass zwei Portraits vom Stil her nicht passten, ansonsten aber nichts. Und ich fragte nicht nach. Hätte ich es machen sollen? Vielleicht ja. Aber ich wollte die Harmonie am Tisch nicht gefährden, ich wollte, dass meine Mutter einen schönen Morgen hatte.
Es geht nicht darum, dass ich Kritik nicht ernst nehmen würde. Ganz im Gegenteil. Ich habe sogar die beiden bewussten Portraits rausgeworfen, eben weil sie vom Stil her wirklich nicht passen. Aber ansonsten gar nichts sagen? Nicht sagen "Hey, gefällt mir nicht, ist nicht meines."? - Und das begründet, damit kann ich leben. Mit einem "Hey, das ist süß, ich finde es toll!" kann ich natürlich auch leben. Aber auch hier wüsste ich gerne, was es genau ist, was den Betrachter zum Lächeln bringt. Denn ich möchte wissen, was gut ist und was nicht, was geht und was nicht - wenn ich frage. Und ja, wenn ich frage, dann möchte ich gerne eine Antwort erhalten. Ansonsten könnte ich gleich mit meinem Gummibaum oder meiner Hand sprechen.
Ganz abgesehen von der Kritikfrage - sollte man sich nicht füreinander freuen? Ich freue mich von Herzen für den Erfolg meiner Schwester. Ich weiß, dass sie hart dafür arbeitet. Umso mehr gönne ich ihr all das Gute, das sie dadurch für sich herausholt. Kann sie sich denn nicht im Gegenzug für mich freuen, dass ich die Chance habe, verlegt zu werden? Was fällt denn so schwer daran, das auszusprechen? Denn so, kommentarlos, nur den Finger in die Wunde legen und einmal kräftig zudrücken ohne ein sinnbildliches Pflaster bereit zu halten - das tut weh.
Ich hatte das zunächst bei Seite geschoben. Konzentrierte mich auf den Brunch und die Tischgespräche. Aber wir merkten alle recht schnell, dass wir uns recht bald schon nicht mehr viel zu sagen hatten. Also hoben wir die Tafelrunde auf und der Holde und ich waren drei Stunden früher zu meiner Besten unterwegs als geplant. Ein Weg, auf dem ich meinen Frust endlich zulassen konnte. Denn die Rosi-Affäre war ja nur der Schlusspunkt in einer Reihe von unterschwelligen Unstimmigkeiten gewesen.
Angefangen von "Deine Haarfarbe passt nicht zum rosa Kleid!", über das großäugige Staunen, dass wir unsere Katze solange alleine ließen, bis eben hin zu Rosi.
Ich kann mir nur folgendes sagen:
- Meine Schwester hat von Mode keine Ahnung. Deswegen sollte mir ihre Klamottenkritik am Hintern vorbeigehen.
- Meine Katze ist nicht ohne Grund 18 Jahre alt. Das heisst, es geht ihr gut. Punkt.
- Rosi ist eine gute Geschichte. Rosi hat Potential. Und das lasse ich mir nicht madig machen.
Insgesamt habe ich eines gelernt. Meiner Mutter zu Liebe werde ich Frieden mit meiner Schwester wahren. Aber ganz sicher werde ich nicht mehr den Fehler machen, mehr als Belanglosigkeiten mit ihr zu teilen oder zu wechseln.
Ich dachte wirklich, wir hätten einen Weg zu einander gefunden in den letzten Monaten. Aber anscheinend hält diese Illusion der Wirklichkeit nicht stand. Schade. Aber ist halt so.
Meine Schwester ist zu sehr daran gewöhnt, zu bestimmen, die Zügel in der Hand zu halten. Ohne eine straffe Organisation würde ihr Leben auch nicht so funktionieren, wie es soll.
Ich hingegen bin ein Träumer, ein Phantast. Lebe von Tag zu Tag - und lasse mich weder bestimmen, noch an die Kandare nehmen.
Was war geschehen?
Im Rahmen unseres Urlaubes sind mein Mann und ich auch nach Hamburg gefahren. Zunächst haben wir dort meine Mutter besucht und es waren zwei tolle Tage.
Unter anderem wollte sie auch die Illustrationen sehen, die ich für "Rosi und die frechen Früchtchen" angefertigt habe - und fand sie toll. Und erklärte mir auch warum sie das so sah. Und das hatte eben auch noch andere Gründe neben dem 'Ich bin so stolz auf dich!'-Faktor, der bei Müttern wahrscheinlich immer mit hineinspielt.
Als ich nach einem langen Morgenspaziergang die Eingebung hatte, die Bilder noch zu untertiteln, war sie immer noch an meiner Seite, fand die Zeichnungen immer noch toll und die Idee großartig.
Nach den zwei Tagen mit Muttern kam der Brunch mit meiner Schwester und ihrem Gatten. Ich hatte die Illustrationen auf meinem Smartphone und während des Gespräches, das an der Oberfläche eigentlich soweit ganz okay war, zeigte ich sie ihr. Meine Schwester sah sich die Bilder lange an, sagte dann, dass zwei Portraits vom Stil her nicht passten, ansonsten aber nichts. Und ich fragte nicht nach. Hätte ich es machen sollen? Vielleicht ja. Aber ich wollte die Harmonie am Tisch nicht gefährden, ich wollte, dass meine Mutter einen schönen Morgen hatte.
Es geht nicht darum, dass ich Kritik nicht ernst nehmen würde. Ganz im Gegenteil. Ich habe sogar die beiden bewussten Portraits rausgeworfen, eben weil sie vom Stil her wirklich nicht passen. Aber ansonsten gar nichts sagen? Nicht sagen "Hey, gefällt mir nicht, ist nicht meines."? - Und das begründet, damit kann ich leben. Mit einem "Hey, das ist süß, ich finde es toll!" kann ich natürlich auch leben. Aber auch hier wüsste ich gerne, was es genau ist, was den Betrachter zum Lächeln bringt. Denn ich möchte wissen, was gut ist und was nicht, was geht und was nicht - wenn ich frage. Und ja, wenn ich frage, dann möchte ich gerne eine Antwort erhalten. Ansonsten könnte ich gleich mit meinem Gummibaum oder meiner Hand sprechen.
Ganz abgesehen von der Kritikfrage - sollte man sich nicht füreinander freuen? Ich freue mich von Herzen für den Erfolg meiner Schwester. Ich weiß, dass sie hart dafür arbeitet. Umso mehr gönne ich ihr all das Gute, das sie dadurch für sich herausholt. Kann sie sich denn nicht im Gegenzug für mich freuen, dass ich die Chance habe, verlegt zu werden? Was fällt denn so schwer daran, das auszusprechen? Denn so, kommentarlos, nur den Finger in die Wunde legen und einmal kräftig zudrücken ohne ein sinnbildliches Pflaster bereit zu halten - das tut weh.
Ich hatte das zunächst bei Seite geschoben. Konzentrierte mich auf den Brunch und die Tischgespräche. Aber wir merkten alle recht schnell, dass wir uns recht bald schon nicht mehr viel zu sagen hatten. Also hoben wir die Tafelrunde auf und der Holde und ich waren drei Stunden früher zu meiner Besten unterwegs als geplant. Ein Weg, auf dem ich meinen Frust endlich zulassen konnte. Denn die Rosi-Affäre war ja nur der Schlusspunkt in einer Reihe von unterschwelligen Unstimmigkeiten gewesen.
Angefangen von "Deine Haarfarbe passt nicht zum rosa Kleid!", über das großäugige Staunen, dass wir unsere Katze solange alleine ließen, bis eben hin zu Rosi.
Ich kann mir nur folgendes sagen:
- Meine Schwester hat von Mode keine Ahnung. Deswegen sollte mir ihre Klamottenkritik am Hintern vorbeigehen.
- Meine Katze ist nicht ohne Grund 18 Jahre alt. Das heisst, es geht ihr gut. Punkt.
- Rosi ist eine gute Geschichte. Rosi hat Potential. Und das lasse ich mir nicht madig machen.
Insgesamt habe ich eines gelernt. Meiner Mutter zu Liebe werde ich Frieden mit meiner Schwester wahren. Aber ganz sicher werde ich nicht mehr den Fehler machen, mehr als Belanglosigkeiten mit ihr zu teilen oder zu wechseln.
Ich dachte wirklich, wir hätten einen Weg zu einander gefunden in den letzten Monaten. Aber anscheinend hält diese Illusion der Wirklichkeit nicht stand. Schade. Aber ist halt so.
Meine Schwester ist zu sehr daran gewöhnt, zu bestimmen, die Zügel in der Hand zu halten. Ohne eine straffe Organisation würde ihr Leben auch nicht so funktionieren, wie es soll.
Ich hingegen bin ein Träumer, ein Phantast. Lebe von Tag zu Tag - und lasse mich weder bestimmen, noch an die Kandare nehmen.