It's a long, long way to go...
Ja. Stimmt. Und mein neuer Freund little Joe wird ihn getreulich aufzeichnen, speichern, archivieren.
Aber eines nach dem anderen. Erst einmal die hard facts:
Im letzten Monat habe ich weitere 5,2kg verloren. Insgesamt, seit der Diagnose Diabetes sind es nun schon 9,8 kg weniger - gemessen seit dem 20. Juni, also innerhalb von 6 Wochen.
Seit Mittwoch, den 22. Juli, habe ich mein eigenes kleines Blutzuckermessgerät, habe wild damit herum gemessen, um endlich mal ein Profil zu ermitteln. Jetzt, nach Messungen vor und nach dem Essen, nüchtern am Morgen und abends vor dem Schlafen gehen, kann ich bereits einen Mittelwert durchfunken: 112mg/dL. Von 95mg/dL bis 130mg/dL war bisher fast alles dabei, dabei war ich aber nie tiefer, aber auch nie höher.
Genug von Zahlen. Hin zu den Veränderungen.
Ich habe nicht nur weiter an meiner Ernährung geschraubt - und dabei festgestellt, dass die zugeführte Menge sich nicht nur qualitativ verbessert hat, sondern auch quantitativ verringert. Ich habe auch meine Liebe zu vegetarischen Produkten entdeckt (Weizenbällchen, Sojaschnitzel) und vor allem zu Kohlrabi, den es wahlweise als Pommes oder Schnitzel nature gibt. Es gibt viel Salat mit wechselnder Einlage, meistens Paprika und immer auch als Eiweißquelle Käse, den allerdings in der abgespeckten Variante. Es war auch dementsprechend warm, so dass mein Körper auf nichts anderes Hunger hatte.
Wenn die Tage länger, grauer und kälter werden, muss ich mir etwas anderes einfallen lassen und wieder richtig kochen. Aber ich bin zuversichtlich, dass das gelingen wird.
Die Stufe nach der Ernährungsumstellung heisst: Sport.
Obwohl ich seit Anfang des Jahres einen wunderschönen Crosstrainer in meinem Zimmer stehen habe, bin ich bislang um ihn herumgeschlichen, habe ihn als stummen Diener missbraucht und bin eben konsequent auf Abstand geblieben. Warum? Weil ich Angst hatte. Weil ich nicht wie ein toter Fisch nach 5 Minuten vom Gerät fallen wollte, japsend und völlig unfit. Weil ich nicht schwitzen wollte.
Haarsträubend, was? Aber leider wirksam.
Inzwischen benutze ich ihn. Erstmal nur 15 Minuten am Stück und auch nur dann, wenn es passt, aber seit dem ich meinen kleinen Freund habe, passt es erstaunlich oft erstaunlich gut.
Und damit kommen wir zu Little Joe. Empfohlen wurde mir der kleine Racker von meinem Hausarzt, als der feststellte, mit welcher Begeisterung ich meine Tabellen, Diagramme und das Ernährungstagebuch führe. Ich gebe ja zu, dass ich bei dem Projekt "Gewichtsreduktion" schon immer ein ungläubiger Thomas war, schon vor Jahren. Ich nehme einfach nicht nach Gefühl ab. Ich brauche ein Messergebnis. Und da mein Hausarzt ein kluger Mensch ist, hat er das sofort erkannt und für sich und seine Ziele, die er anscheinend für mich hat, genutzt. Jedenfalls laufe ich jetzt mit dem Kleinen durch die Welt, drehe auch noch eine Extra Runde durch den Park um auf meine Schritte zu kommen, gehe damit auf den Crosstrainer und bin insgesamt aktiver als vorher. Joe holt mich von der Couch. Das es seither mit meinem Gewicht nicht ganz so fröhlich nach unten geht wie vorher, ist mir a) nicht leicht erklärlich und b) nicht besonders toll - aber nachdem mir meine Diabetes-Schulungsleiterin gesagt hat, dass es sich hier bereits um Muskelaufbau handeln sollte, will ich mal etwas ruhiger an die Sache herangehen. Fakt ist jedenfalls: ich bin schon besser zu Fuß als vor zwei Monaten. Ich muss nicht mehr auf einem 10 Minuten Weg innehalten, ich schaffe meine Stockwerke ohne zu schnaufen und ich kann auch schon wieder Strassenbahnen oder Zügen hinterherrennen (und sie auch erreichen), wo ich vor zwei Monaten noch kapituliert und die nächste Möglichkeit genommen hätte.
Und die Rückenschmerzen sind weg!
Klar, es sind fast 10 Kilo weniger, irgendwo sollte mein Körper diese Entlastung feststellen.
Und so taste ich mich langsam in ein neues Leben hinein. (Spazieren)gehen mit Zielvorgabe, Schwitzen auf dem Crosstrainer, die Erfolge an den Blutzuckerwerten ablesen und nicht zu vergessen: der herzhafte Biss in den Kohlrabi. Das wird mich dahin bringen, wo ich hin will. Mein Ziel heisst - 40!
Bei aller Freude und aller Motivation muss ich aber auch eine kurze Episode erwähnen, die nicht so schön war. Anfang der Woche bekam ich auf der Arbeit einen Heulanfall. Mein Kreislauf sponn, ich hatte Angst, dass ich zu hohen Zucker hatte (was sich als falsch erwies, mein Wert lag bei 121mg/dL im grünen Bereich) und konnte mich erst nach 10 Minuten wieder beruhigen. Das Gefühl der Traurigkeit und Müdigkeit blieb aber bis zum Dienstag. Warum? Ich glaube, ich hatte an diesem Zeitpunkt realisiert, wie mühsam es ist, ein guter Patient zu sein. Die ganze Zeit planen, bis zu dreimal am Tag kochen, schnibbeln, Essen vorbereiten. Aktiv sein. - Und, laut meiner Schulungsleiterin, ist da ja auch die körperliche Umstellung. Mein Körper muss jetzt auf die gespeicherte Energie zurückgreifen. Das ist er nicht gewohnt und so kommt es wohl hin und wieder zu Energietiefs.
Und wenn ich das mal weiterspinne: meine Bipolarität schlägt gerne zu, wenn ich körperlich kaputt bin. Also ist die Episode damit für mich erklärt, entmystifiziert und zu den Akten gelegt.
Weiter gehts. Ich würd ja gern mal das Tagesziel von 10.000 Schritten schaffen. Vielleicht klappt's ja heute, wer weiß? ... I'm walking!
Aber eines nach dem anderen. Erst einmal die hard facts:
Im letzten Monat habe ich weitere 5,2kg verloren. Insgesamt, seit der Diagnose Diabetes sind es nun schon 9,8 kg weniger - gemessen seit dem 20. Juni, also innerhalb von 6 Wochen.
Seit Mittwoch, den 22. Juli, habe ich mein eigenes kleines Blutzuckermessgerät, habe wild damit herum gemessen, um endlich mal ein Profil zu ermitteln. Jetzt, nach Messungen vor und nach dem Essen, nüchtern am Morgen und abends vor dem Schlafen gehen, kann ich bereits einen Mittelwert durchfunken: 112mg/dL. Von 95mg/dL bis 130mg/dL war bisher fast alles dabei, dabei war ich aber nie tiefer, aber auch nie höher.
Genug von Zahlen. Hin zu den Veränderungen.
Ich habe nicht nur weiter an meiner Ernährung geschraubt - und dabei festgestellt, dass die zugeführte Menge sich nicht nur qualitativ verbessert hat, sondern auch quantitativ verringert. Ich habe auch meine Liebe zu vegetarischen Produkten entdeckt (Weizenbällchen, Sojaschnitzel) und vor allem zu Kohlrabi, den es wahlweise als Pommes oder Schnitzel nature gibt. Es gibt viel Salat mit wechselnder Einlage, meistens Paprika und immer auch als Eiweißquelle Käse, den allerdings in der abgespeckten Variante. Es war auch dementsprechend warm, so dass mein Körper auf nichts anderes Hunger hatte.
Wenn die Tage länger, grauer und kälter werden, muss ich mir etwas anderes einfallen lassen und wieder richtig kochen. Aber ich bin zuversichtlich, dass das gelingen wird.
Die Stufe nach der Ernährungsumstellung heisst: Sport.
Obwohl ich seit Anfang des Jahres einen wunderschönen Crosstrainer in meinem Zimmer stehen habe, bin ich bislang um ihn herumgeschlichen, habe ihn als stummen Diener missbraucht und bin eben konsequent auf Abstand geblieben. Warum? Weil ich Angst hatte. Weil ich nicht wie ein toter Fisch nach 5 Minuten vom Gerät fallen wollte, japsend und völlig unfit. Weil ich nicht schwitzen wollte.
Haarsträubend, was? Aber leider wirksam.
Inzwischen benutze ich ihn. Erstmal nur 15 Minuten am Stück und auch nur dann, wenn es passt, aber seit dem ich meinen kleinen Freund habe, passt es erstaunlich oft erstaunlich gut.
Und damit kommen wir zu Little Joe. Empfohlen wurde mir der kleine Racker von meinem Hausarzt, als der feststellte, mit welcher Begeisterung ich meine Tabellen, Diagramme und das Ernährungstagebuch führe. Ich gebe ja zu, dass ich bei dem Projekt "Gewichtsreduktion" schon immer ein ungläubiger Thomas war, schon vor Jahren. Ich nehme einfach nicht nach Gefühl ab. Ich brauche ein Messergebnis. Und da mein Hausarzt ein kluger Mensch ist, hat er das sofort erkannt und für sich und seine Ziele, die er anscheinend für mich hat, genutzt. Jedenfalls laufe ich jetzt mit dem Kleinen durch die Welt, drehe auch noch eine Extra Runde durch den Park um auf meine Schritte zu kommen, gehe damit auf den Crosstrainer und bin insgesamt aktiver als vorher. Joe holt mich von der Couch. Das es seither mit meinem Gewicht nicht ganz so fröhlich nach unten geht wie vorher, ist mir a) nicht leicht erklärlich und b) nicht besonders toll - aber nachdem mir meine Diabetes-Schulungsleiterin gesagt hat, dass es sich hier bereits um Muskelaufbau handeln sollte, will ich mal etwas ruhiger an die Sache herangehen. Fakt ist jedenfalls: ich bin schon besser zu Fuß als vor zwei Monaten. Ich muss nicht mehr auf einem 10 Minuten Weg innehalten, ich schaffe meine Stockwerke ohne zu schnaufen und ich kann auch schon wieder Strassenbahnen oder Zügen hinterherrennen (und sie auch erreichen), wo ich vor zwei Monaten noch kapituliert und die nächste Möglichkeit genommen hätte.
Und die Rückenschmerzen sind weg!
Klar, es sind fast 10 Kilo weniger, irgendwo sollte mein Körper diese Entlastung feststellen.
Und so taste ich mich langsam in ein neues Leben hinein. (Spazieren)gehen mit Zielvorgabe, Schwitzen auf dem Crosstrainer, die Erfolge an den Blutzuckerwerten ablesen und nicht zu vergessen: der herzhafte Biss in den Kohlrabi. Das wird mich dahin bringen, wo ich hin will. Mein Ziel heisst - 40!
Bei aller Freude und aller Motivation muss ich aber auch eine kurze Episode erwähnen, die nicht so schön war. Anfang der Woche bekam ich auf der Arbeit einen Heulanfall. Mein Kreislauf sponn, ich hatte Angst, dass ich zu hohen Zucker hatte (was sich als falsch erwies, mein Wert lag bei 121mg/dL im grünen Bereich) und konnte mich erst nach 10 Minuten wieder beruhigen. Das Gefühl der Traurigkeit und Müdigkeit blieb aber bis zum Dienstag. Warum? Ich glaube, ich hatte an diesem Zeitpunkt realisiert, wie mühsam es ist, ein guter Patient zu sein. Die ganze Zeit planen, bis zu dreimal am Tag kochen, schnibbeln, Essen vorbereiten. Aktiv sein. - Und, laut meiner Schulungsleiterin, ist da ja auch die körperliche Umstellung. Mein Körper muss jetzt auf die gespeicherte Energie zurückgreifen. Das ist er nicht gewohnt und so kommt es wohl hin und wieder zu Energietiefs.
Und wenn ich das mal weiterspinne: meine Bipolarität schlägt gerne zu, wenn ich körperlich kaputt bin. Also ist die Episode damit für mich erklärt, entmystifiziert und zu den Akten gelegt.
Weiter gehts. Ich würd ja gern mal das Tagesziel von 10.000 Schritten schaffen. Vielleicht klappt's ja heute, wer weiß? ... I'm walking!