Nun, so gesehen hat es auch geklappt. Gerade mal gutgegangen, möchte man sagen und sich dabei drohend mit dem Zeigefinger vor der Nase herumwedeln. Das mir das nicht noch einmal passiert.
Doch vielleicht liegt es an dem Setting, am Thema. Dabei habe ich es mir selber ausgesucht. Ich weiß dabei nicht immer wo die Eingebungen herkommen, aber letztendlich liegt da ein Plot auf dem Tisch - ich betreibe etwas Recherche, gebe dem Skelett etwas Fleisch auf die Rippen und kenne meine Geschichte. Eigentlich müsste ich sie nur noch aufschreiben. Eigentlich.
In dem vorliegenden Fall geht es um das Zerbrechen einer Kleinfamilie. Der Vater arbeitet auf dem Titan, das Kind ist unheilbar erkrankt, die Mutter betreut es zu Hause , auf der Erde. Das Kind stirbt, bevor der Vater zurückkehren kann. Die Einsamkeit auf dem Titan lässt den Vater in seiner eigenen Welt leben, in der das Kind um ihn herumspringt und sehr lebendig ist. Aber ich schreibe hier Science Fiction. Und wer meine Art zu schreiben kennt, weiß, dass da nichts gut ausgehen kann. Das sollte als Wink ausreichen, mehr werde ich zum Plot nicht sagen.
Ich kann nur soviel sagen, dass ich beim Schreiben geweint habe. Warum? Warum betrauere ich den Tod eines Kindes, das ich selber nie hätte auf die Welt bringen können? Vielleicht weil der Wunsch nach einem eigenen Kind doch noch in mir steckt? Vielleicht. Fakt ist aber, ich werde keine Kinder haben. Mein Körper ist darauf nicht ausgerichtet, er hat kein Nest geschaffen, wo eines sein sollte. Bislang sage ich immer, dass meine Geschichten und meine Zeichnungen meine Babies sind. Reicht mir das?
Letztlich habe ich keine Wahl - es muss reichen.
Und trotzdem kann ich um diejenigen weinen, die nie geboren wurden durch mich.