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Über das therapeutische Schreiben

21/7/2015

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Ich habe heute eine Geschichte fertiggestellt, die ich lange vor mir hergeschoben habe. Entworfen hatte ich sie zu Anfang des Jahres und seither habe ich es ganz verdrängt oder anderes vorgezogen, der Abgabetermin war ja noch in weiter Ferne und überhaupt, das würde schon hinhauen.

Nun, so gesehen hat es auch geklappt. Gerade mal gutgegangen, möchte man sagen und sich dabei drohend mit dem Zeigefinger vor der Nase herumwedeln. Das mir das nicht noch einmal passiert.

Doch vielleicht liegt es an dem Setting, am Thema. Dabei habe ich es mir selber ausgesucht. Ich weiß dabei nicht immer wo die Eingebungen herkommen, aber letztendlich liegt da ein Plot auf dem Tisch - ich betreibe etwas Recherche, gebe dem Skelett etwas Fleisch auf die Rippen und kenne meine Geschichte. Eigentlich müsste ich sie nur noch aufschreiben. Eigentlich.

In dem vorliegenden Fall geht es um das Zerbrechen einer Kleinfamilie. Der Vater arbeitet auf dem Titan, das Kind ist unheilbar erkrankt, die Mutter betreut es zu Hause , auf der Erde. Das Kind stirbt, bevor der Vater zurückkehren kann. Die Einsamkeit auf dem Titan lässt den Vater in seiner eigenen Welt leben, in der das Kind um ihn herumspringt und sehr lebendig ist. Aber ich schreibe hier Science Fiction. Und wer meine Art zu schreiben kennt, weiß, dass da nichts gut ausgehen kann. Das sollte als Wink ausreichen, mehr werde ich zum Plot nicht sagen.

Ich kann nur soviel sagen, dass ich beim Schreiben geweint habe. Warum? Warum betrauere ich den Tod eines Kindes, das ich selber nie hätte auf die Welt bringen können? Vielleicht weil der Wunsch nach einem eigenen Kind doch noch in mir steckt? Vielleicht. Fakt ist aber, ich werde keine Kinder haben. Mein Körper ist darauf nicht ausgerichtet, er hat kein Nest geschaffen, wo eines sein sollte. Bislang sage ich immer, dass meine Geschichten und meine Zeichnungen meine Babies sind. Reicht mir das?

Letztlich habe ich keine Wahl - es muss reichen.

Und trotzdem kann ich um diejenigen weinen, die nie geboren wurden durch mich.
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1 Comment
Sabine
21/7/2015 02:17:41 pm

Ja, ich kann dich verstehen und ich denke weinen ist gut. Ich persönlich finde es schade, dass deine Geschichten jetzt so traurig sind, weil ich deine niedlichen Geschichten sehr mochte. Aber wenn es Deine Geschichten sind, dann sind sie so. In der Hinsicht ist es schon mal wie mit Kindern, man kann sich nicht aussuchen, wie die Kinder werden und nur bedingt ihr Leben beeinflussen. Aber man liebt sie und fühlt mit ihnen und manchmal versteht man sie nicht.
Ich habe jetzt gerade bei Andrea Jolander gelesen, dass wir zu 95% aus unserem Unbewußten heraus handeln und dass das Unbewußte die Mannschaft ist, die weiß was gut ist für uns. Also wundere Dich nicht, wenn so ein Plot einfach da ist, den hat das Team Unbewußtes bereit gelegt. :D
Ich umarme Dich
Sabine

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