Eine alte Reiterweisheit, die ich damals mit 11 Jahren auf Attika so kennenlernen durfte.
Und genauso fühle ich mich jetzt. Nach der Depression. Ich bin aus dem Sattel geschleudert worden, bin im Sumpf der dunklen Stunden gelandet, derart heftig, dass es mir den Atem geraubt hat. Jetzt kann ich wieder tief Luftholen, ohne dass die Rippen stechen, rappel mich auf und klopf meine Buxe ab. Mein Leben wartet auf mich. Morgen heisst es endgültig: aufsitzen! Zügel aufnehmen und lostraben. Denn dann geht es wieder zur Arbeit.
Tja, woher kommt diese Inspiration zur Pferdeallegorie wohl? Genau. Das Kleid ist schuld.
Dies ist meine erste Bestellung im Online Shop von H&M - das Pferdekleid aus schwerem Jersey mit Taschen in der Seitennaht. Es war zufällig noch in meiner Größe da, ich finde es wunderschön -
- und schon stecke ich Hals über Kopf in meinen Kindheitserinnerungen.
Beziehungsweise in meinen Reitstiefeln. Auf Attika habe ich das Reiten gelernt,
mit Gangster habe ich meine erste und einzige Jagd geritten. Es war toll! Es war wild!
Und das kann mir niemand nehmen - auch nicht diese Sch*** endogene Depression.
Und die Erinnerungen an Pferdeduft und den Wind um die Nase, an muskelkaterigen Seemannsgang nach einem gepflegten drei-stündigen Ausritt - das ist ja tatsächlich nur ein Teil des Schatzes von goldenen Momenten, der fest in mir verankert ist. Er ist da und zeigt, dass es schön war und ist und immer wieder sein wird. Das ist der Grund, warum ich dieses Leben letztendlich doch so liebe.
Tja, ein echtes, nach Heu schnoberndes Pferd für einen Ausritt ist gerade nicht zur Hand. Dafür eine ganze Herde, die ich morgen zur Arbeit tragen werde - und sie mich.
Ich bin wieder da!
In diesem Sinne, liebe Grüße
Gabi